Drei Schulen unter einem Dach – Neuer Bildungscampus in Unna ist eröffnet

„Geile Schule, ever!“ zitierte Landrat Mario Löhr einen Schüler der Jakob-Muth-Schule, dem der Neubau an der Döbelner Straße ganz offensichtlich gefällt. © Udo Hennes
Dagmar Hornung
Redakteurin
 
Lesezeit

Egal, ob Werkunterricht, Musikunterricht oder Naturwissenschaften: Die Fachräume der Jakob-Muth-Schule sehen nur wenige Tage nach Schulstart noch brandneu aus. Die Ausstattung, das erkennt auch ein Laie sofort, ist hochwertig. Ältestes Unterrichtsmittel scheint der alte Flügel von Musiklehrer Martin Rohr zu sein. Aber das gute Stück sollte unbedingt mit, können Schüler daran doch hautnah erleben, wie Töne entstehen. Kein Wunder, dass Landrat Mario Löhr die Begeisterung der Schüler nach wenigen Tagen wortwörtlich so wiedergeben konnte: „Geile Schule, ever!“

Im Dezember 2019 nahmen die Projektverantwortlichen an der Döbelner Straße die Spaten in die Hand und gaben mit dem Stich in die Erde das Startsignal für die Bauarbeiten zum Neubau am Bildungscampus Unna. Nach rund vier Jahren Bauzeit konnten die ersten Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte am 9. Januar 2023 zum ersten Mal ihre neue Schule betreten.

Jetzt wurde der Neubau, in dem die Jakob-Muth-Schule (ehemals Förderzentrum Unna) und das Weiterbildungskolleg der Kreisstadt Unna zu finden sind, feierlich eingeweiht. Auch das Märkische Berufskolleg des Kreises kann dort Klassenräume nutzen: Das Gebäude hat zwei Geschosse und eine Fläche von rund 7.700 Quadratmetern. Platz bietet der Neubau für insgesamt circa 600 Schülerinnen und Schüler.

Als Schulleiter Markus Bong vor sechs Jahren seinen Dienst antrat, sei ihm der Neubau versprochen worden. „Endlich ist die Zeit des Wartens vorbei“, freute er sich nun, zur großen Eröffnungsfeier erstmals an seinen neuen Arbeitsplatz einladen zu können.

Pandemie, die Materialpreise, Materialknappheit – all die Unwägbarkeiten der vergangenen Jahre – haben auch das Projekt Bildungscampus zunächst zurückgeworfen, erklärte der Landrat Mario Löhr in seiner Begrüßungsrede. Und dennoch: Die in Summe 25 Millionen Euro für den neuen Schulstandort seien „gut angelegtes Geld“. Er habe sich bei den Schülerinnen und Schülern erkundigt. Und die seien „bis auf ein paar Kinderkrankheiten“ voll zufrieden.

Zufrieden ist auch Unnas Bürgermeister Dirk Wigant. Die Stadt Unna ist Erbpächter des Grundstücks und gemeinsam mit der Stadt Arnsberg Träger des Sauerland-Hellweg-Weiterbildungskollegs mit Teilstandort in Unna.

In dem in U-Form nach Süden geöffneten Gebäude, vor dem die Skulptur Seejungfrau nun ein neues Zuhause in Königsborn gefunden hat, gibt es Platz für 188 Schülerinnen und Schüler der Jakob-Muth-Schule sowie deren rund 45 Lehrer und 30 Betreuer. Außerdem für rund 210 Schüler und 20 Lehrer des Sauerland-Hellweg-Kollegs. Für die Schüler des Märkischen Berufskollegs wird es einen separaten Eingang geben. Rund 180 Schüler und 6 Lehrer können das neue Gebäude auf dem Bildungscampus mit nutzen. In ähnlicher Bauweise ist vor kurzem direkt nebenan die neue Awo-Kita Rasselbande 2 eröffnet worden.

Die Verantwortlichen sprechen unterm Strich von einem Quantensprung im Vergleich zum alten Gebäude der Jakob-Muth-Schule. Eine weitere Schülerstimme zum Gesamtkomplex: „Wie im Hotel!“

Vielen Dank an den Hellweger Anzeiger für die Möglichkeit der Veröffentlichung!

Der symbolische Schlüssel kam diesmal aus der Konditorei: Architekt Christian Weicken, Landrat Mario Löhr, und Schulleiter Markus Bong mussten behutsam mit der etwas anderen Torte umgehen. © Udo Hennes