Lesung mit Sascha Bisley

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Eine Autorenlesung der besonderen Art, organisiert von den Lehramtsanwärterinnen Julia Politowski und Kristina Child,  erlebten am Montag den 28.01.2019 etwa 120 Schülerinnen und Schüler des Märkischen Berufskollegs Unna. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, als Sascha Bisley Passagen aus einem seiner autobiographischen Bücher vorlas. Sascha Bisley, ein verurteilter Gewalttäter, nahm sich Zeit für unsere Schülerinnen und Schüler und referierte über sein Leben, seine Irrwege auf dem Weg zum Glück. Sehr offen ging er auf Fragen der Schülerinnen und Schüler ein.

Diese Lesung und der anschließende rege Austausch sind ein weiteres Zeichen dafür, dass es dem Märkischen Berufskolleg Unna nicht nur um die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten geht. Im Bereich des sozialen Lernens am MBK geht es vor allem auch darum, an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen, ihre Nebenschauplätze wahrzunehmen und diesen Raum zu geben. Im Rahmen der Unterrichtsreihe Glück und Unglück vergleichen die Schülerinnen und Schüler im Austausch unter anderem, eigene und fremde Glücks- und Unglückserfahrungen.

Wer, wenn nicht Sascha Bisley, kann ehrlicher und authentischer zu diesem Thema beitragen und zeigt in einem realistischem Kontext, dass jedes Scheitern als Neubeginn zu verstehen ist und man selbst Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen muss.

Im Nachgang zu dieser Veranstaltung wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrerinnen Julia Politowski und Kristina Child im Rahmen des Religionsunterrichts gefragt, welchen Eindruck diese Lesung bei ihnen hinterlassen hat. Dazu wurden zahlreiche Zitate gesammelt:

„Sascha hat einen starken Charakter und eine ehrliche und offene Art über das Thema zu reden und den Menschen zu sagen, wo die Fehler liegen, damit man diese versteht oder ändern kann.“ (Glenn)
„Sascha hat eine starke Persönlichkeit und einen ehrlichen Charakter.“ (Tabea)
„Sascha hat gezeigt, dass man für seine Fehler geradestehen muss. Ein Mensch muss sich nicht selbst verzeihen, damit aus ihm, nach einem Fehler, ein besserer Mensch werden kann.“
„Ich finde es gut, dass er so offen über sein Leben reden kann. Er hat mir die Botschaft gegeben, aus Fehlern zu lernen und für seine Fehler einzustehen bzw. diese einzugestehen. Er hat mir gezeigt, dass man lieber respektvoll zu Menschen ist und sie nicht direkt mit Negativem runterzieht.“ (Lena)
„Man kann für seine Fehler gerade stehen, aber sie nicht verschwinden lassen. Man kann zu einer Besserung beitragen. Aus jedem Menschen kann nach einem Fehler ein besserer Mensch werden. Man lernt aus Fehlern!“
„Sascha, du hattest vielleicht keine Hoffnungen und keine Perspektiven mehr, aber du hast deine Ziele erreicht. Auch wenn du dir nicht selbst verzeihen kannst, hoffe ich, dass deine guten Taten dir immer einen guten Weg ermöglichen. Wir respektieren dich. (Elvan)
„Das Leben besteht aus vielen Chancen, bei denen es am Ende nur darauf ankommt, was man aus ihnen macht.“ (B.C.)
„Jeder ist für sein Handeln, deine Taten und seine Lebensweise selbst verantwortlich. Ich bewundere Saschas Haltung, dass er sich selbst eingesteht was er getan hat und, dass jeder durch seine Entscheidungen im Leben viel verändern kann: Mit was beschäftige ich mich? Was sind meine Ziele und Wertvorstellungen? Was für Freunde habe ich?“ (Lavinia)
„Sascha, du hast mir gezeigt, auch wenn man es nicht immer leicht im Leben hat, man trotzdem etwas im Leben erreichen kann.“ (Julian)